Wien, erstes Viertel 19. Jahrhundert
- Gehäuse
- Lindenholz geschnitzt, ebonisiert und blattvergoldet
- Zifferblatt
- Bronze guillochiert und feuervergoldet,
Ziffernring Email - Werk
- Ankergang, Wiener 4/4-Schlag auf Tonfedern, Repetition, Automat (Augenwender) gekoppelt mit dem Gehwerk
- Höhe
- 66 cm
Die Löwenjagd war in den frühen Hochkulturen Mesopotamiens und des Alten Ägyptens ein Privileg des Königs bzw. Pharaos. Sie bot dem Herrscher die Möglichkeit, seine Stärke zu demonstrieren und sich als Beschützer des Volkes zu profilieren. Eine Löwenjagd-Stele aus der späten Uruk-Periode (um 3000 v. Chr.) belegt, dass schon zu jener Zeit Pfeil und Bogen zu den bevorzugten Jagdwaffen für diesen königlichen Sport zählten. Die Tradition wurde von den indischen Großmoguln und den Sultanen des Osmanischen Reiches fortgesetzt.
Durch das Überwinden des Königs der Tiere wurde der fürstliche Jäger selbst zum Herrscher über die Natur.
Eine romantisch verklärte Vorstellung des Morgenlandes und der elitären Löwenjagd zeigt diese wunderbare Wiener Skulpturenuhr aus dem frühen 19. Jahrhundert. Ein Sultan mit Turban und rauschendem Bart pirscht sich im Schatten einer Palme an einen brüllenden Löwen heran. Der Augenwender-Automat bewegt die Augen des orientalischen Jägers hin und her, fast als suche er nach dem prächtigen Tier. Diese kunstvoll geschnitzte, ebonisierte und blattvergoldete Skulpturenuhr, ausgestattet mit einem Werk mit Ankergang und Wiener 4/4-Schlag auf Tonfedern, ist ein wunderbares Schaustück der großen Faszination des europäischen Kunsthandwerks für die Kultur des exotischen Orients.