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Empireuhr „Delphine“ „Rettich in Wien“

Empireuhr Delphine Rettich in Wien

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Wien, erstes Viertel 19. Jahrhundert

signiert
„Rettich in Wien“
Uhrmacher
Anton Rettich,
Wien, erw. 1799, Meister 1800, † 1833
Gehäuse
Bronze graviert und feuervergoldet, feuervergoldete Bronzeapplikationen, Trägerfiguren in Form zweier Delphinpaare
Zifferblatt
Zifferblatt guillochiert und feuervergoldet, Ziffernring und Datumsring Email
Werk
Ankergang, Wiener 4/4-Schlag auf Tonfedern, Repetition, Schlagabstellung, Datumsanzeige
Höhe
43 cm

Delphine galten in der griechisch-römischen Mythologie als äußerst geschätzte und kluge Wesen. Sie waren Retter aus Seenot sowie Götterboten des Neptun (griech. Poseidon) und wurden von den Nereiden (Meeresnymphen) und den Göttinnen Venus und Demeter als Reit- und Zugtiere genutzt. Im Mittelalter wurden sie zum beliebten Wappentier. (Dies verhalf etwa dem französischen Thronfolger zu seinem Titel: Der „ Dauphin“ – wörtlich Delphin – hatte die Grafschaft Albon inne, deren Wappen von dem Meeressäuger geziert wurde.)

Im Falle der vorliegenden prächtigen Wiener Empireuhr fungieren zwei ineinander verschlungene Delphinpaare als Trägerfiguren des schildförmigen Werksgehäuses. Das maritime Thema wird in den feinen feuervergoldeten Bronzebeschlägen aufgegriffen, welche den Meeresgott Neptun sowie seine Ehefrau Amphitrite darstellen. Neptun sandte der Legende zufolge einen Delphin aus, welcher für ihn um die schöne Meeresnymphe warb und sie schließlich auf seinem Rücken zu seinem Herrn brachte. Aus Anerkennung erschuf Neptun daraufhin das Sternbild Delphin.

Das Werk dieses Zeitmessers wurde vom bekannten Uhrmacher Anton Rettich geschaffen, welcher mehrmals feuervergoldete Bronze-Gehäuse mit maritimem Thema für seine hervorragenden Uhrwerke wählte. Eine nahezu idente Uhr, ebenfalls von Rettich gefertigt, befindet sich in der Sammlung Sobek im Geymüllerschlössel Wien (Inv. Nr. 1527) und ist in K. Maurices Standardwerk „Die deutsche Räderuhr“ abgebildet.