Bild vergrößern
Wien, erste Hälfte 19. Jahrhundert
- signiert
- "Georg Obermayr in Wien"
- Uhrmacher
- Georg Obermay(e)r,
- Wien, * 1812, Befugnis 1825, Bürger 1838
- Gehäuse
- Mahagoni furniert und politiert, lineare Ahornintarsie
- Zifferblatt
- Email, Mittelfeld mit seltenem ornamentalem Ätzdekor
- Werk
- glasgekapseltes Präzisionswerk mit Grahamgang und Kontragesperr, Gangdauer 1 Monat
- Höhe
- 108 cm
Das bekannteste, wohl eleganteste und kostbarste Modell der Wiener Uhrmacherkunst des 19. Jahrhunderts war und ist zweifellos die „Laterndluhr“ – eine Wanduhr, deren Gehäuse an die Form der Wiener Straßenlaternen jener Zeit erinnert; daher auch ihr charmanter Rufname. Dieser von österreichischen Kunsttischlern und Uhrmachermeistern in genialer Zusammenarbeit geschaffene Uhrentyp war durch seine außergewöhnliche Eleganz und beste handwerkliche Ausführung die auch für den Export wichtigste Wanduhr. Die zu ihrer Zeit kaum an Präzision übertroffenen Laterndluhren trugen so wesentlich zum Weltruhm der Wiener Uhrmacher bei.
Die Signatur des Meisters der vorliegenden feinen Laterndluhr mit Monatsgang findet sich auf dem kunstvoll gefertigten Zifferblatt mit seltenem ornamentalem Ätzdekor. Der Wiener Uhrmacher Georg Obermay(e)r wurde 1812 in der Donaumetropole geboren und erhielt 1825 seine Gewerbebefugnis. 1832 wurde er mit der Geschäftsadresse Neulerchenfeld No. 93 (heute Neulerchenfelder Straße 32) genannt.
Die hier abgebildete Wanduhr überrascht mit einem meisterlichen glasgekapselten Präzisionswerk mit einer Gangdauer von einem Monat in einem zarten, nur 108 cm hohen Gehäuse. Die Glaskapselung dient dazu, das Räderwerk vor Staub zu schützen wie auch den hochwertigen Mechanismus sichtbar zu machen. Das schlanke und feingliedrige Gehäuse ist mit edlem Mahagoniholz furniert und wird von kunstvoll eingesetzten linearen Ahornintarsien geziert. Die kleinen Volutenschnecken sind eine Variation des klassischen Laterndluhr-Typs und verleihen dieser wunderbaren Wanduhr einen besonderen (Wiener) Charme.