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Jugendstil-Kommodenuhr

Jugendstil Kommodenuhr

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Wien, um 1910/15

Gehäuse
Mahagoni furniert und politiert, Lindenholz geschnitzt und blattvergoldet, Einlegearbeiten aus Messing, Perlmutt, Ebenholz und Ahorn
Zifferblatt
Messing getrieben
Werk
Grahamgang, Halbstundenschlag auf Glocke, schildförmige Firmenmarke „J.F.T.“ (Johann Franke, Teschen/Österreichisch-Schlesien, gegr. 1890 als „Franke & Gronemann“, ab ca. 1898 „Johann Franke, Uhrenfabrik in Teschen“ mit dieser Marke, nach 1918 verstaatlicht u. umbenannt), Gangdauer 1 Woche
Maße
44×60 cm

Das Füllhorn ist das Attribut der Glücksgöttin Fortuna und symbolisiert nie versiegenden Überfluss und Wohlstand. Seit der Antike ist es ein beliebtes Motiv der bildenden Künste, des Baudekors und des Kunsthandwerks. Durch das ornamentreiche Formenvokabular des Jugendstils erlebte es im Wien der Jahrhundertwende eine regelrechte Renaissance.

Zwei opulente geschnitzte und blattvergoldete Füllhörner, überquellend von üppigen Blüten, sind das Hauptmotiv des prächtigen Gehäuses der vorliegenden Wiener Jugendstiluhr. Sie fungieren als Träger der Gehäusetrommel und rahmen das dekorative Zifferblatt aus getriebenem Messing. Die elegante Basis, auf welcher die Füllhörner ruhen, ist mit politiertem Mahagoni furniert und mit ornamentalen Intarsien aus Messing, Perlmutt, Ebenholz und Ahorn verziert.

Das Messingwerk mit Wochengang und Halbstundenschlag ist auf der Platine mit der schildförmigen Firmenmarke „J.F.T.“ gestempelt. Diese gehörte der Uhrenfabrik Johann Franke in Teschen (Cieszyn/Polen, damals Österreichisch-Schlesien), welche auch eine Wiener Niederlassung (Millöckergasse 8, Wien VI.) besaß. Der Betrieb verwendete diese Marke von etwa 1898 bis zu seiner Verstaatlichung und Umbenennung kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Demnach ist eine Fertigung dieses prächtigen Jugendstil-Zeitmessers in den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts anzunehmen.

Diese wunderbare Kommodenuhr zeugt mit ihrem großzügig skulptural gestalteten Gehäuse von der ornamentalen Prachtentfaltung des Wiener Jugendstils und dem einzigartigen Flair der Jahrhundertwende.