Lilly's Art

EN

Zurück zur Kategorie Tischuhren.

Höchst seltene Tischuhr mit Regulator-Zifferblatt und sichtbarer Unruh

Höchst seltene Tischuhr mit Regulator Zifferblatt und sichtbarer Unruh

Bild vergrößern

Wien, erste Hälfte 19. Jahrhundert

Gehäuse
Obstholz ebonisiert und politiert
Zifferblatt
Regulator-Zifferblatt, versilbert, mit großer Zentralsekunde und kleiner Minuten- und Stundenanzeige
Werk
Zylindergang, sichtbare Unruh mit Rubinlager und Feinregulierung
Höhe
22 cm

Sogenannte Regulator-Zifferblätter dienen einer speziellen Form der Zeitanzeige und waren meist bei Präzisionsuhren in Verwendung. Sie fanden sich vor allem bei jenen Wand- und Standregulatoren, die von Uhrmachern zur Feinregulierung anderer Uhren verwendet wurden – daher auch der Name Regulator.

Üblicherweise liegt der Fokus der Regulator-Zifferblätter auf der Minute. Die Stunde und Sekunde sind untergeordnet und befinden sich in kleinen Hilfsziffernringen auf den unteren Ebenen des Zeigerwerks, wodurch sie den Minutenzeiger nicht verdecken. Im Fall dieser seltenen Wiener Tischuhr gehört die große Anzeige jedoch der Sekunde allein – die Anzeige von Stunde und Minute erfolgt über ein kleines Hilfszifferblatt. Der Anspruch an diesen außergewöhnlichen Zeitmesser war demnach ein anderer. Mögliche Aufstellungsorte sind Sternwarten und physikalische Institute, in denen sekundengenaue Beobachtungen gemacht wurden. Auch die Verwendung in einer Arztpraxis zum Zweck der Pulsmessung ist denkbar.

Ein weiterer Blickfang des außergewöhnlichen versilberten Zifferblattes ist die sichtbare Unruh mit Rubinlager. Das sich hin und her drehende Unruh-Rad bildet gemeinsam mit der an ihm fixierten Spiralfeder ein Schwingsystem, das als Gangregler fungiert und (in Kombination mit der Zylinder-Hemmung) das Ticken und in Folge die Zeigerbewegung der Uhr erzeugt. Dieses Herzstück des Uhrwerks wird bei vorliegendem Zeitmesser entsprechend in Szene gesetzt. Bei der darüber befindlichen segmentbogenförmigen Öffnung mit Stellstift handelt es sich um die Feinregulierung des Werks.