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Nitsch, Hermann

Hermann Nitsch Schüttbild 2007

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1938 Wien - 2022 Mistelbach/Niederösterreich

Titel
Schüttbild
Zeit
2007
signiert
verso: "hermann nitsch 07", verso Archivnummer "K-Sheila-07"
Technik
Acryl auf Leinwand
Maße
100×80 cm

abgebildet in: Hermann Nitsch. Retrospettiva (Kat. Ausst. Marina di Ravenna, 7. Juli – 30. Aug. 2007), Ravenna 2007, S. 56.

Das Schüttbild ist eine Ikone der österreichischen Malerei der Gegenwart. Ein festgehaltener Augenblick, ein in Farbe verewigter Moment geschaffen durch den Zufall, durch Raum und Zeit und den in und durch dieses Universum agierenden Künstler – Hermann Nitsch.

Ein meditativer Prozess in welchem nicht nur der Maler Protagonist ist, sondern auch das Gemälde, die Farbe selbst, durch welche die Natur und deren physikalische Gesetze wirken. Der Instinkt, das Unbewusste wird nicht mehr unterdrückt, sondern in Form von intuitiven Gesten als Ausdruck der (Über)lebenskraft gefeiert.

Hermann Nitsch ist Mitbegründer des Wiener Aktionismus, einer einflussreichen Strömung der internationalen Postavantgarde der 1960er Jahre. Das Ziel dieser Gruppe von Künstlern, welcher neben Nitsch noch Günter Brus, Otto Mühl, Adolf Frohner und Rudolf Schwarzkogler angehörten, war es, mit den Mitteln des Happenings über die Grenzen der Leinwand hinauszugehen und den klassischen Kunstbegriff und dessen Gattungen zu sprengen. Durch den Einsatz des impulsiv agierenden Körpers im Sinne der Body Art manifestiert sich die Realität, das tatsächliche Leben auf dem Bildträger und wird zur Kunst.

Hermann Nitsch, 1938-2022, absolvierte von 1948 bis 1956 eine Ausbildung an „der Graphischen“ Wien, widmete sich nach Erhalt seines Diploms jedoch vor allem der Malerei. Bereits 1960 schuf er die ersten Schüttbilder und entwickelte in den Folgejahren das skandalumwitterte „Orgien.Mysterien.Theater“ – ein aktionistisches Gesamtkunstwerk aus Performance, Malerei, Musik und szenischer Darstellung.

Heute einer der international bedeutendsten Vertreter der österreichischen Gegenwartskunst, war der Ausnahmekünstler Hermann Nitsch in den ersten Jahrzehnten seines Schaffens heftiger Kritik, zahlreichen sozialen Repressionen und sogar Gefängnisstrafen ausgesetzt. Erst nach und nach wurde dem künstlerischen Vorreiter die verdiente öffentliche Anerkennung zuteil. Hermann Nitschs Werke befinden sich in wichtigsten modernen Museen Österreichs wie auch in großen internationalen Sammlungen wie etwa des New Yorker Guggenheim Museums, des Metropolitan Museum of Art, und des MoMA, der Tate Gallery, London, des Centre Georges Pompidou, Paris, oder der Pinakothek der Moderne, München.