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Eisenschitz, Willy

Willy Eisenschitz Les Minimes - La Valette

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1889 Wien – 1974 Paris

Titel
„Les Minimes, La Valette“
signiert
rechts unten: „W. Eisenschitz“, verso bezeichnet
Technik
Öl auf Holz
Maße
92×65 cm

1889 in Wien als Sohn einer wohlhabenden jüdischen Anwaltsfamilie geboren, wurde Willy Eisenschitzs künstlerisches Talent früh erkannt und gefördert. 1911 trat er in die Akademie der Bildenden Künste ein, doch die konservativen Lehrmethoden und die aufregenden neuen Ideen der Wiener Secessionisten sowie deren Ausstellungen französischer Kunst bewogen ihn bereits im Folgejahr 1912 sein Studium an der berühmten Pariser Academie de la Grande Chaumière fortzusetzen. In Paris lernte er seine Ehefrau Claire Bertrand kennen, mit der er eine Tochter und einen Sohn haben sollte.

Inspiriert von Kubismus, Expressionismus, Fauvismus und allen voran den Gemälden Paul Cézannes entwickelte Eisenschitz einen eigenständigen Stil geprägt von ausgewogenen Bildkompositionen, expressivem Pinselstrich, Geometrisierung und der Autonomisierung der Farbe. Das Motiv, bevorzugt Stillleben, Landschaften und Porträts, wurde jedoch nie vollständig aufgelöst und abstrahiert; zu groß war die Ehrfurcht vor der Natur. Von der hohen Qualität der Arbeiten des jungen Malers spricht seine rege Ausstellungstätigkeit auf dem heiß umkämpften Pariser Kunst-Pflaster.

Während zahlreicher Studienreisen entdeckte Eisenschitz seine Liebe zu Südfrankreich und zog schließlich 1927 mit seiner Familie in das um 1600 errichtete ehemalige Kloster „Les Minimes“ in La Valette-du-Var, heute ein Stadtteil von Toulon. Der neue Lebensmittelpunkt bescherte ihm einige seiner glücklichsten Jahre, geprägt vom Austausch mit zahlreichen Künstlern und voll fröhlicher Musikabende. Von „Les Minimes“ aus bereiste Eisenschitz andere Ortschaften und Küstenstädte der Provence, immer auf der Suche nach neuen faszinierenden Motiven.

Das vorliegende expressive Stillleben mit dem Titel „Les Minimes, La Valette“ entstand in jener glücklichen Zeit in Eisenschitz‘ Haus an der Côte d’Azur. Zu erkennen ist ein, in sommerliches Licht getauchtes, Interieur mit einem Tisch, auf welchem die üppige Vielfalt an Blumen und Früchten der Region ausgebreitet ist. Die reiche Ernte stammt vermutlich direkt aus dem weitläufigen Garten von „Les Minimes“ und zeugt von der naturverbundenen Leichtigkeit des südfranzösischen Savoir-vivre.