Wien, erste Hälfte 19. Jahrhundert
- Gehäuse
- Silber ziseliert und graviert, Türkise, Wiener Radpunze für 13lötiges Silber von 1846 (? - Punze verschlagen), Meistermarke „FT“ (Friedrich Georg Triesch, Wien, tätig 1835–68), Fronton mit Akanthusvoluten, Muschelmotiven und Löwenfüßen, seitlich und rückseitig kunstvoll graviert
- Zifferblatt
- Werk
- Röllchengang, kurzes Vorderpendel mit Pendellinse in Form eines Reifs aus Türkisen
- Höhe
- 8,3 cm
Wiener Zappler sind ein besonders wertvolles Kleinod der Uhrmacherkunst. Die Werke dieser Ührchen wurden von versierten Meistern im Miniaturmaßstab gefertigt. Um diesen technischen Wunder-Werken en miniature gerecht zu werden, waren die Gehäuse besonders aufwändig gestaltet und in edlen Materialien ausgeführt.
Im Fall dieses wunderschönen Wiener Zapplers aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entschied man sich für Silber. Das Gehäuse ist mit graviertem Rankenwerk dekoriert, wird von vier Löwenfüßen getragen und ist rückseitig „CB“ monogrammiert. Die Vorderseite ziert ein Fronton mit reliefierten Akanthusvoluten und Muschelmotiven. Das Emailzifferblatt mit römischen Ziffern ist mit einem Ring aus gefassten Türkisen gerahmt. Die Bezeichnung Türkis stammt aus dem französischen und beruht auf einem Irrtum. Im Mittelalter dachte man, dass der pierre turquoise aus der Türkei stammte. Allerdings wurde er im Iran gewonnen und über die Türkei nach Europa gehandelt. Weitere wichtige Fundorte dieses eher seltenen Minerals befinden sich auf der Sinai-Halbinsel, China, den USA und Mexiko. Der Türkis wurden schon in vielen frühen Hochkulturen als Schmuckstein geschätzt, etwa von den alten Ägyptern, Persern, Chinesen und Azteken. In den meisten dieser Kulturen wurde ihm größte schützende und heilende Kraft zugeschrieben.
Das Werk dieser Miniatur-Uhr besitzt einen Röllchengang und ist mit einem kurzen, schnell schwingenden Vorderpendel verbunden, welches sich vor dem Zifferblatt befindet.