Wien, um 1830
- signiert
- „Jacob Hitzinger in Wien“
- Uhrmacher
- Jakob II. Hi(e)tzinger,
- Wien, Meister 1820, † 1856
- Gehäuse
- Pyramidenmahagoni furniert und politiert, lineare Ahornintarsie Gehäuse in unrestauriertem Originalzustand!
- Zifferblatt
- Werk
- Grahamgang, exzentrisches Gewicht Gangdauer 1 Monat
- Höhe
- 104 cm
Das bekannteste, wohl eleganteste und kostbarste Modell der Wiener Uhrenproduktion des 19. Jahrhunderts war und ist zweifellos die „Laterndluhr“ – eine Wanduhr, deren Gehäuse von der Form der Wiener Straßenlaterne inspiriert wurde. Ihr charmanter Rufname zeugt von dieser besonderen Formensprache. Jener von österreichischen Kunsttischlern und Uhrmachermeistern in genialer Zusammenarbeit geschaffene Uhrentyp war durch seine außergewöhnliche Eleganz und beste handwerkliche Ausführung die auch für den Export wichtigste Wanduhr. Die zu ihrer Zeit kaum an Präzision übertroffenen Laterndluhren trugen so wesentlich zum Weltruhm der Wiener Uhrmacher bei.
Der Meister der vorliegenden Laterndluhr mit einer Gangdauer von einem Monat war der renommierte und angesehene Jacob Hitzinger. Er erlernte sein Handwerk bei Andreas Fuss in Fünfhaus, erhielt 1820 den Meistertitel und verstarb 1856 in der imperialen Hauptstadt. Im Wiener Handels- und Gewerbs-Schematismus von 1848 wird Jacob Hitzinger neben Johann Kralik im ehrenvollen Amt des Vorstehenden der Großuhrmacher genannt.
Entsprechend ist auch die hier abgebildete Wanduhr von höchster Qualität. Das Monatswerk mit Grahamgang und exzentrischem Gewicht befindet sich in einem ausnehmend schlanken und feingliedrigen Gehäuse, furniert mit edlem Mahagoniholz. Die kleinen Volutenschnecken sind eine Variation des klassischen Laterndluhr-Typs und verleihen dieser wunderbaren Wanduhr einen besonderen (Wiener) Charme.