Wien, um 1800
- Gehäuse
- Bronze guillochiert, matt und poliert feuervergoldet, seitlich je ein Satyr, teils schwarz patiniert, originales goldgeprägtes Lederetui
- Zifferblatt
- Werk
- Spindelgang mit Kette und Schnecke, Wiener 4/4-Schlag auf Glocken, Repetition, Schlagabstellung, Wecker auf Glocke
- Höhe
- 17 cm
Bereits in der griechischen Antike waren Satyrn beliebte Motive der bildenden Kunst, vor allem der Vasenmalerei. Diese fröhlich-schelmischen Mischwesen durften bei keinem Gelage des Weingottes Dionysos (lat. Bacchus) fehlen. Ihre wilden Tänze, ihr Musizieren, ihre Scherze und Streiche machten die stupsnasigen Waldgeister zu unverzichtbaren Festgästen. Ursprünglich mit den Ohren und Unterleibern von Pferden oder Eseln ausgestattet, wurden Satyrn zunehmend mit den römischen Faunen gleichgestellt und wie diese mit den Hörnern und Beinen von Ziegen versehen.
Das guillochierte Gehäuse der vorliegenden frühen Wiener Empire-Reiseuhr aus der Zeit um 1800 wird von zwei feuervergoldeten und patinierten Satyrfiguren getragen. Ihre spitzbübischen Gesichter verleihen dem Zeitmesser einen ganz besonderen Charme. Das originale goldgeprägte Lederetui, in dem diese kostbare Uhr auf Reisen sorgsam verwahrt wurde, ist über die Jahrhunderte erhalten geblieben. Dieses wunderschöne Objekt entstammt der bedeutenden Sammlung von Prof. Dr. Hans von Bertele.