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Feine Skulpturenuhr „Triumphwagen des Merkur“

Skulpturenuhr Triumphwagen des Merkur

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Wien, um 1800

Gehäuse
Lindenholz geschnitzt, vergoldet und versilbert, von einem Löwen gezogener Triumphwagen mit Amor am Kutschbock und der Figurine des Merkur/Hermes, angelehnt an den „Fliegenden Merkur“ des Giambologna
Zifferblatt
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Werk
Ankergang, Halbstundenschlag auf Tonfeder, Repetition
Höhe
44 cm

Figural ausgeformte Kommodenuhren aus geschnitztem und blattvergoldetem Lindenholz waren eine Spezialität der Wiener Gehäusebauer des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Bei dieser vortrefflichen Skulpturenuhr aus der Zeit um 1800 handelt es sich um eines der in Wien seltenen Gehäuse in Form eines Triumphwagens, welche meist von der griechischen und römischen Mythologie inspiriert waren.

Der muschelförmige Wagen wird von einem Löwen gezogen. Auf dem Kutschbock sitzt der geflügelte Amor mit seinem Bogen in der Hand und lenkt das wilde Tier. Der Götterbote Merkur (griech. Hermes) steht hinten auf dem Wagen und scheint sich gerade in die Lüfte schwingen zu wollen. In einer Hand hält er den sogenannten Caduceus, den Hermesstab, ein Symbol für Wirtschaft und Handel und in der anderen eine Fackel, das Attribut der Venus, welches brennende Liebe versinnbildlicht. Als Inspiration für die geschnitzte Figurine diente die berühmte Bronzestatuette „Fliegender Merkur“ des Florentiner Bildhauers Giovanni da Bologna, genannt Giambologna (1529-1608).

Zwischen Merkur und Amor besteht eine besondere Beziehung – gilt doch der findige Götterbote als Erzieher des kindlichen Gottes, der ihn Rechnen, Schreiben und Lesen lehrte. Auf diese Weise soll der scharfsinnige Merkur die durch Amor personifizierte unbändige Liebe in vernünftige Bahnen gelenkt haben.

Ein weiteres allegorisches Element ist der von Amor gezähmte und als Zugtier verwendete Löwe. Es handelt sich hierbei um das Konzept des „amor vincit omnia“ – den Sieg der Liebe selbst über den mächtigsten Gegner.