Frankreich, um 1750
- Gehäuse
- Bronze feuervergoldet, kunstvoll gestaltetes Rokoko-Gehäuse mit dynamisch geschwungenen floralen Akanthusvoluten, Gitterwerk und durchbrochen gearbeitetem Ziergiebel, Entwurf Jean-Joseph de Saint Germain, Umkreis
- Zifferblatt
- Werk
- Ankergang, Rufschlagwerk mit Stunde und Viertelstunde auf Glocke, Gangdauer zwei Wochen
- Höhe
- 54 cm
Die Stilphase des Rokokos deckt sich in weiten Teilen mit der Regierungszeit des französischen Königs Ludwig XV. (1723–74), weshalb diese kunsthistorische Periode in Frankreich auch als Louis-quinze bezeichnet wird. Die vorliegende elegante Kartelluhr der Zeit um 1750 ist ein wunderbares Beispiel für das gehobene Kunsthandwerk jener dynamischen, phantasievollen Stilepoche.
Das feine, nur 54 cm hohe, Gehäuse aus feuervergoldeter Bronze beeindruckt mit einer ausnehmend reichhaltigen und opulenten Formensprache. Die vielfach ineinander verschlungenen Akanthusvoluten weisen eine – für das Rokoko typische – temperamentvolle Asymmetrie auf. Zarte Blüten und ein florales Gitterwerk verleihen dem Gehäuse eine luftige Leichtigkeit. Als Bekrönung dient ein kannelierter Ziergiebel mit geschweiftem, teils durchbrochen gearbeitetem Gebälk. Dieser elegante Gehäusetyp erfreute sich im 18. Jahrhundert großer Beliebtheit und kann aufgrund seiner stark bewegten Formen im stilistischen Umkreis des großen Pariser Bronziers und Gehäuse-Entwerfers Jean-Joseph de Saint-Germain (1719–1791) verortet werden. Die glänzende Oberfläche der feuervergoldeten Bronze war wie geschaffen für den Zeitgeschmack des Rokokos, einer von Licht und schimmernder Helligkeit faszinierten Epoche.
Das Werk dieses höfischen Zeitmessers ist aufgrund seiner langen Gangdauer von zwei Wochen und einem (bei Pariser Uhren sehr seltenen) Rufschlagwerk mit Stunden- wie auch Viertelstundenschlag von hoher Qualität.