Wien, 1828
- signiert
- "C. L. Hoffmeister pinx. Wien 1828"
- Gehäuse
- Ochsenaugenrahmen blattvergoldet
- Werk
- Spindelgang, Wiener 4/4-Schlag auf Tonfedern, Repetition, Walzenspielwerk mit zwei Melodien von A. Olbrich mit Selbstauslösung zur vollen Stunde
- Technik
- Öl auf Metall
- Maße
- 77×103 cm
Die prachtvolle und historisch äußerst spannende Dresden-Vedute dieser Wiener Bilderuhr stammt von Hand des bedeutendsten Bilderuhrmalers C. L. Hof(f)meister. Das Zifferblatt ist in die Kuppel der Frauenkirche integriert, davor befindet sich die Brühl´sche Gemäldegalerie (heute Kunstakademie). Rechts davon der einstige Brühl´sche Gartenpavillon, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vom berühmten Dresdner Bildhauer Ernst Rietschel als Atelier genutzt wurde. Nach dem Abbruch des Pavillons 1861 wurde 1875 an dieser Stelle das Rietschel-Denkmal errichtet. Im Zentrum der Komposition befindet sich die elegante Hofkirche, dahinter der Hausmannsturm des Residenzschlosses. Hinter der Augustusbrücke ist in der Ferne die Calberlasche Zuckersiederei zu sehen, welche 1852 zum Alten Hotel Bellevue umgebaut wurde. Dieses Bilderuhr-Gemälde von 1828 ist von einer der wunderbaren Canaletto-Ansichten inspiriert (um 1750, National Gallery of Ireland). Die Bezeichnung „gegen Mitternacht“ ist ein veralteter Ausdruck für „gegen Norden“. Der Blick geht zwar nach Westen, der Titel bezieht sich allerdings auf den Betrachter-Standpunkt am Nordufer der Elbe – die Stadt ist also gegen das Nordufer dargestellt.
Das Werk dieses wunderbaren Zeitmessers mit Spindelgang und Wiener 4/4-Schlag ist zusätzlich mit einem Walzenspielwerk mit zwei Melodien der bekannten Wiener Manufaktur Olbrich ausgestattet.