- Zeit
- Österreich/süddeutsch, zweite Hälfte 18. Jahrhundert
- Material
- Lindenholz vollrund geschnitzt, polychrom gefasst und blattvergoldet
- Höhe
- 50 und 51 cm
Seit der Spätgotik sind leuchtertragende Engelsfiguren ein Bestandteil des Kircheninterieurs. Im Mittelalter noch als junge geflügelte Männer dargestellt, waren sie meist als Messdiener oder Diakone gekleidet. Mit dem Aufkeimen der Barock wurden Leuchterengel zunehmend als Putti (italienisch „Knäblein“) wiedergegeben. Das Motiv des Puttos entstand in der Renaissance und hat seine Wurzeln in den Amoretten und knabenhaften Göttergestalten der Antike. Nördlich der Alpen fanden die kindlichen Assistenzfiguren vor allem durch die Stiche Albrecht Dürers Verbreitung.
Das vorliegende Skulpturenpaar besteht aus zwei Engelchen, welche als Gegenstücke konzipiert sind. Die Flügel und schwungvoll drapierten Lendentücher sind blattvergoldet, ebenso wie die eleganten Leuchter mit Rocaille-Griffen. Die ausdrucksstarken Gesichter und die intensive Gestik kennzeichnen diese barocken Leuchterengel als heitere Himmelsboten und freudige Lichtbringer.