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Fünf prachtvolle Wandappliken

Fünf prachtvolle Wandappliken

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Linz, Entwurf 1930–3

Material
Eisen, Schlagmetall-Vergoldung, schelllackiert, Mistelranken grün und weiß gefasst, elektrifiziert, nummeriert: 2, 3, 4, 5, 16 (unter der Vergoldung)
Höhe
90 cm

Die Eisenbahn galt im 19. Jahrhundert als das modernste Verkehrsmittel der Welt. Entsprechend prunkvoll und repräsentativ waren die Bahnhöfe gestaltet, waren sie doch der Stolz jeder Stadt und lieferten somit für viele Reisende einen wichtigen ersten Eindruck ihrer Destination. Das Formenvokabular dieser Prachtbauten sollte auch die Bahnhofsarchitektur des 20. Jahrhunderts prägen. Die monumentalen hohen Eingangshallen waren besonders elegant ausgestattet, etwa mit Steinverkleidungen oder opulenten Beleuchtungskörpern.

Die vorliegenden prachtvollen Wandappliken erleuchteten einst die große Halle des Linzer Hauptbahnhofs. Der aus dem 19. Jahrhundert stammende Bahnhof der oberösterreichischen Landeshauptstadt war in den Jahren 1931 bis 1936 nach Plänen von Anton Wilhelm erweitert worden. Nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges erfolgte unter Aufsicht des gleichen Architekten 1946 der Wiederaufbau auf den alten Grundmauern. Der Entwurf für die großen Wandappliken mit prächtiger Schlagmetall-Vergoldung stammt wohl aus der ersten Bauphase der frühen 1930er Jahre. Die Mistelzweigranken auf den Stangen der fackelartigen Leuchten verweisen stilistisch auf den Art Deco. Bereits im Wiener Jugendstil und dem französischen Art Nouveau erfreuten sich Leuchter in Form naturalistischer Mistelzweige großer Beliebtheit. Die außergewöhnlichen, original nummerierten Wandappliken sind letztes Zeugnis des 2002 durch einen Neubau ersetzten Alten Linzer Hauptbahnhofes. Diese hochwertigen authentischen Ausstattungsstücke sind zweifellos wichtige Beispiele österreichischer Architekturgeschichte und deren Innendekoration.