Lilly's Art

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Höchst seltene Serie von zehn Limoges-Email-Monatsbildern, Pierre Reymond, Werkstatt

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Limoges/Frankreich, um 1570/80

Kupfer polychrom emailliert

je 6 x 8 cm (inkl. Rahmen: je 9 x 10,5 cm)

Provenienz: Sammlung Nikolaus Harnoncourt,  zuvor: J.P. Morgan Collection, New York

Diese Serie von zehn hochmusealen Renaissance-Medaillons aus Limoges-Email zeigt in feinster Ausführung und verblüffendem Detailreichtum die verschiedenen Tätigkeiten des Jahreslaufes.

Als Limoges-Email oder Œuvre de Limoges werden Emailarbeiten bezeichnet, welche seit dem 12. Jahrhundert im südfranzösischen Limoges hergestellt wurden. In der Renaissance entwickelte sich die Stadt zum weltweiten Zentrum für bemalte Emaillen. Bei dieser Technik werden auf eine Kupferplatte verschiedenfarbige Emailschichten aufgetragen. Jede Farbe erforderte einen speziellen Brand mit unterschiedlichen Temperaturen. Die raffinierten Farb- und Lichteffekte dieser feinen Stücke künden von der technischen Exzellenz der Emailleure Limoges‘.

Im 16. Jahrhundert zählte der Jahreslauf – im speziellen die „Travaux des Mois“ (Der Arbeiten der Monate) zu den beliebtesten Darstellungsthemen der Limoges-Emaillen. Die vorliegenden meisterlichen zehn Monatsbilder in vergoldeten Silberrahmen werden dem renommierten Emailleur Pierre Reymond (1513-1584) und dessen Werkstatt zugeschrieben. Vergleichbare Arbeiten dieses Meisters befinden sich im Louvre, dem Musée des Beaux Arts, Paris und dem Museo Lazaro Galdiano, Madrid. Eine, den hier abgebildeten Werken besonders nahestehende, von Pierre Reymond monogrammierte Email-Plakette des Monats Mai wird im Taft Museum Cincinnati aufbewahrt.

Die ovalen Plaketten zeigen die verschiedenen Tätigkeiten des Jahreslaufes in verblüffendem Detailreichtum. In der oberen Bildhälfte ist in einem Wolkenkranz das dem jeweiligen Monat zugeordnete Sternzeichen zu erkennen. Als Vorlage für diese Darstellungen des Jahreslaufs dienten Reymond die 1568 entstandene Kupferstich-Serie des berühmten französischen Medailleurs Étienne Delaune. Die komplizierten Details und die kunstvolle Ausführung der Emailbilder deuten darauf hin, dass die Hand des Meisters maßgeblich an ihrer Entstehung beteiligt war.