1927 Pfaffenberg/Kärnten – 2015 Wien
- Titel
- „Weiblicher Akt/Tanzbild“
- signiert
- verso Nachlassbestätigung
- Technik
- Öl auf Leinwand
- Maße
- 200×145 cm
Der aus dem kärntnerischen Pfaffenberg stammende Maler Franz Grabmayr studierte von 1954 bis 1964 an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Robin Christian Andersen und Herbert Boeckl. Die Sommermonate verbrachte Grabmayr bevorzugt im Waldviertel – erst im damals leerstehenden Schloss Rosenau, später auf einem Bauernhof bei Zwettl. Dort entstanden pastose Landschaftsbilder, inspiriert von Naturimpressionen, wie etwa einer aufgelassenen Sandgrube, verkohlten Wurzelstöcken und Felsen im Flussbett des Kamp.
Im Winter arbeitete Grabmayr in seinem Wiener Atelier, wo er sich vor allem mit Aktmalerei und Tanzbildern beschäftigte. Einige Tanzbilder entstanden auch im sommerlichen Waldviertel – nachts en plein air gemalt, auf seiner fahrenden Werkstatt, einem Traktoranhänger, der ihn im Kreis um die vor lodernden Lagerfeuern tanzenden Aktmodelle zog. Mit dynamischen raschen Pinselstrichen schuf Grabmayr in der Darstellungsweise nahezu skizzenhafte, in der Ausführung meisterlich komponierte Aktbilder in Öl. Der vorliegende stehende Akt in kräftigen, vitalen Farben auf hellem Grund ist nicht nur eine malerische Darstellung des Modells – der reliefartige Farbkörper tritt in den dreidimensionalen Raum und erscheint durch die Dramaturgie von Licht und Schatten auf der pastosen Oberfläche nahezu skulptural.