Lilly's Art

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Helnwein, Gottfried

Gottfried Helnwein Sklavin des Herzens

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*1948 Wien

Titel
„Sklavin des Herzens“
Zeit
1986
signiert
rechts unten: "Helnwein", verso originales Künstleretikett mit Bezeichnung und Datierung 1986
Technik
Acryl auf Leinwand
Maße
200×150 cm

abgebildet in: G. Helnwein (Hrsg.): Gottfried Helnwein (Kat. Ausst. Mittelrhein-Museum, Koblenz/Galerie Würthle, Wien/Leopold-HoeschMuseum, Düren, 1986-1987), Köln 1986, o.S.

Abstrahierend oder gar vollkommen abstrakt; expressiv, impulsiv; weg von der Hyperrealität hin zur reinen Malerei – das Jahr 1986 ist Beginn einer kurzen, jedoch besonders eindrucksvollen Phase im Schaffen des berühmten österreichischen Malers Gottfried Helnwein.

Im Jahr zuvor hatte Helnwein, zu jener Zeit bereits ein international erfolgreicher Künstler, Wien verlassen und sich in das unweit des Rheins gelegene Schloss Burgbrohl zurückgezogen. Die private Einkehr sollte auch eine künstlerische werden und zu einer vollkommen neuen Interpretation bekannter Bildthemen sowie einer unerwarteten Umsetzung neuer Motive führen.

Der Kunsthistoriker Kurt Eitelbach (1974-1988 Direktor des Mittelrhein-Museums Koblenz) hielt sein Erstaunen angesichts der 1986 geschaffenen Gemälde wie folgt fest: „Kürzlich besuchte ich Sie auf dieser Burg. Ich stand in Ihrem Atelier und sah inmitten der „superrealistischen“ Bilder, die für Sie so charakteristisch sind, der mit fotografischer Treue eingefangenen Porträts, […], sah überrascht Bilder der Abstraktion bis hin zur völligen Gegenstandslosigkeit […]. Von diesen Leinwänden – das wurde gerade unter den grellfarbigen realistischen Aquarellen deutlich – ging eine tiefeStille, ging eine ungemeine Ruhe aus.“1

Diese außergewöhnliche Schaffenszeit – welcher auch eine eigene Ausstellung gewidmet wurde (Koblenz, Wien, Düren, 18. Okt. 1986 – 3. Mai 1987) – ermöglicht durch den intuitiven Pinselstrich einen deutlich direkteren Zugang in die Gefühlswelt des Meisters und erlaubt völlig neue Blickpunkte auf Helnweins komplexe Bildthemen.

Neben „Sklavin des Herzens“ präsentieren wir noch zwei weitere Gemälde der besonderen Werkperiode 1986: „Geheimnis des Amazonas“ (Kat. Nr. 38) sowie „Selbstporträt“ (Kat. Nr. 36).

1 Kurt Eitelbach, in: G. Helnwein (Hrsg.): Gottfried Helnwein (Kat. Ausst. Mittelrhein-Museum, Koblenz/ Galerie Würthle, Wien/Leopold-Hoesch-Museum, Düren, 1986-1987), Köln 1986, o.S.