1836 Wien – 1918 Graz
- Titel
- „Schlechte Musikanten“
- Zeit
- Wien, Ende 19. Jahrhundert
- signiert
- links unten „J. Hartung“
- Technik
- Öl auf Papier auf Holz
- Maße
- 35×30 cm
Das vorliegende entzückende Gemälde-Paar stammt von der Hand des berühmten österreichischen Tiermalers Carl Reichert. Das erste Bild „Schlechte Musikanten“ zeigt zwei junge Dachshunde, welche in einer Stube mit Kachelofen und Holzbank um eine Ziehharmonika rangeln. Im Pendant „Das Ende vom Lied“ haben die Dackel dem Musikinstrument den Garaus gemacht und auch der Hut ihres Herrn ist auf dem Boden gelandet. Reichert, der gerne das Synonym J. Hartung verwendete, war bekannt für feinst gemalte Tierporträts und szenische Tierdarstellungen in kleinem Format. Körperhaltung, Gesichtsausdruck und das schimmernde rotschwarze Fell der Tiere sind meisterlich wiedergegeben und verleihen der unterhaltsamen Szene eine unglaubliche Lebendigkeit.
Carl Reichert entstammte einer großen Künstlerfamilie und wurde vor allem durch seinen Vater Heinrich Reichert ausgebildet. Der Beginn seiner außergewöhnlichen Karriere als Tiermaler war ein Gemälde der Vorstehhunde des Baron Hügel. Er wurde daraufhin Kaiserin Elisabeth empfohlen, die Carl Reichert den Auftrag für gleich mehrere Porträts ihrer Lieblingshunde gab. Auch Kaiser Franz Joseph erwarb Reicherts Werke. Es folgte ein kometenhafter Aufstieg zu einem der auch international gefragtesten Tiermaler seiner Zeit. Wie kaum einem anderen gelang es Carl Reichert, die Eigenheiten, aber auch die Persönlichkeit der vierbeinigen Lieblinge des Adels wie Bürgertums auf charmante Weise festzuhalten.
Lit.: W. Skreiner: Carl Reichert (Kat. Ausst. Landesmuseum Joanneum), Graz 1982.