1951 Tragwein/Oberösterreich – 2003 Wien
- Titel
- o. T. (aus der Madeira Phase)
- Zeit
- 1993
- signiert
- verso: "Mairwöger 93"
- Technik
- Öl auf Leinwand
- Maße
- 96 × 85 cm
1993 verbrachte Gottfried Mairwöger mehrere Monate auf Madeira. Die Insel, geprägt von einem milden, subtropischen Klima, ist vulkanischen Ursprungs. Schroffe Klippen, die auch unter der Wasseroberfläche kilometerweit bis zum Meeresgrund abfallen, vielfarbige Gesteinsschichten in Schwarz-, Ocker- bis Rottönen, ein zentrales Hochgebirge mit dichten Lorbeerwäldern und ein Blütenmeer auf fruchtbarem vulkanischem Boden – diese zahlreichen unterschiedlichen Mikroklimata mit ihrer Vielfalt an Formen und Farben waren ein reicher Quell an Inspiration für den Farbfeldmaler.
Während der 1980er und 1990er Jahre schuf Mairwöger neben Gemälden mit lasierendem, stark verdünntem Farbauftrag auch Bilder mit kräftigeren, teils pastos gemalten Farben. Vor allem bei jenen Werken, die von Reisen nach Spanien und Madeira inspiriert waren, finden sich auch dunkle Farben, welche der Künstler im gleißenden Licht dieser Destinationen „viel selbstverständlicher“ wählte als etwa im winterlichen Wien.
Gottfried Mairwögers Malerei ist in hohem Maße persönlich, ist Zeugnis seiner ureigenen Erfahrungen und individuell subjektiven Sicht der Welt – dadurch ist sie aber auch zutiefst menschlich und spricht den Betrachter auf einer emotionalen Ebene an. Mit einer vielschichtigen Komposition aus gekonnt kombinierten Farben und Pinselstrichen transferiert Gottfried Mairwöger seine Erinnerungen an die üppige Vulkaninsel zu einem kraftvollen Werk voll spannender Kontraste und ungemeiner Intensität.