1951 Tragwein/Oberösterreich – 2003 Wien
- Titel
- o.T.
- Zeit
- um 1982-85
- Technik
- Öl auf Leinwand
- Maße
- 76,5 × 54 bzw. 77,5 × 47 cm
Das vorliegende zweiteilige Gemälde des österreichischen Farbfeldmalers Gottfried Mairwöger entstand um 1982-85 und stammt somit aus der Zeit der ersten Erfolge des Künstlers in den USA und dem Beginn seiner internationalen Karriere.
Dass Mairwöger erstmals in den Staaten Fuß fassen konnte, verdankte er unter anderem der Unterstützung Clement Greenbergs. Der einflussreiche New Yorker Kunstkritiker wurde 1975 in Hamburg auf Mairwöger aufmerksam, wo der vielversprechende junge Künstler an einer Gruppenausstellung mit Wolfgang Hollegha, Josef Mikl, Markus Prachensky und Fritz Wotruba teilnahm. Über Greenberg trat Mairwöger auch mit Kenworth Moffett in Kontakt, dem Kurator des Boston Museums of Fine Art. 1980 wählte Moffett Mairwöger für eine Gruppenausstellung der New Yorker Galerie André Emmerich aus – der Repräsentanz der berühmtesten Vertreter der Farbfeldmalerei wie Morris Louis, Helen Frankenthaler und Kenneth Noland.
Nachdem die New Yorker Gruppenausstellung 1981 als Wanderausstellung in Paris, Berlin, Lissabon und Porto gezeigt wurde, hielt sich Mairwöger erneut für mehrere Monate in den USA auf. Eines seiner dort geschaffenen Werke wurde vom Boston Museum of Fine Arts erworben. 1982 wurde er mit dem Monsignore-Otto-Mauer-Preis geehrt. 1983 folgen Ausstellungen im MUMOK Wien, dem Budapester Mücsarnok Museum sowie dem Münchner Lenbachhaus. In jener Zeit finden auch die langen Malaufenthalte im steiermärkischen Schloss Murau seines Förderers Fürst Karel Schwarzenberg statt. Der engagierte Kunstmäzen ermöglichte Mairwöger dort ein freies, ungehindertes Schaffen und sogar die freskale Ausgestaltung der Schlosskapelle.
Bei abgebildetem Gemäldepaar aus jener überaus prägenden, erfolgreichen und für das spätere Werk so bedeutenden Phase in Mairwögers Schaffen, wagte es der Maler neue künstlerische Wege zu beschreiten. Beeinflusst von Clement Greenberg sowie den Techniken der amerikanischen Farbfeldmalerei, zerschnitt er die Leinwand nach dem Malprozess und schuf so zwei eigenständige Werke, welche jedoch auch als Diptychon fungieren können. Kenworth Moffett schrieb 1980 über diese, von der jungen Generation der internationalen Farbfeld-Künstler etablierten, Technik: „So schneiden diese neuen Maler heute ihre Bilder aus der bemalten Leinwand heraus und treffen erst ganz am Schluss die Entscheidung, welche Richtung das Bild haben soll. Wie neue Arten des Farbauftrags, so helfen auch solche Prozesse, die alten Gewohnheiten und Erwartungen zu umgehen und Kreativität zu fördern.“