1889 Wien – 1974 Paris
- Titel
- „Flusslandschaft an der Drôme“
- Zeit
- 1926
- signiert
- und datiert rechts unten "Willy Eisenschitz 1926"
- Technik
- Öl auf Leinwand
- Maße
- 52×71 cm
Willy Eisenschitz wurde 1889 als Sohn einer wohlhabenden jüdischen Anwaltsfamilie in Wien geboren. 1911 trat er in die Akademie der Bildenden Künste ein, setzte jedoch sein Studium bereits 1912 an der berühmten Pariser Académie de la Grande Chaumière fort. Inspiriert von Kubismus, Expressionismus und Fauvismus entwickelte Eisenschitz einen eigenständigen Stil, geprägt von expressivem Pinselstrich, ausgewogenen Bildkompositionen und der Autonomisierung der Farbe.
1925 verlegte Eisenschitz seinen Wohnsitz in das pittoreske Städtchen Dieulefit (wörtlich „Gott hat es erschaffen“) in der Drôme Provençale. Diese Region bildet den Süden des Departements de la Drôme und ist dank ihrer Lage zwischen den französischen Alpen und der Provence landschaftlich äußerst vielfältig. Die Drôme, ein türkisblauer Gebirgsfluss mit breitem, unreguliertem Kiesbett und ständig wechselndem Lauf, schlängelt sich durch dicht bewaldete Berge und vorbei an idyllischen Dörfern.
Bei Eisenschitz‘ Landschaftsgemälden dieser Zeit ist der Einfluss Paul Cézannes (jenes Malers, der ihn wohl am meisten inspiriert hat) besonders stark zu erkennen. Mit subtil abgestuften Farbtönen schuf Eisenschitz eine facettenreiche Landschaft voller Details und großer kompositorischer Ausgewogenheit. Der in jenen Jahren in der Drôme entwickelte Stil wurde in Paris äußerst wohlwollend aufgenommen und führte zur ersten Einzelausstellung des Malers (1926, Galerie Billiet, Paris). Auch das erste vom französischen Staat angekaufte Bild war eine (ebenfalls im Jahr 1926 entstandene) Landschaft der Drôme. (heute: Centre Georges-Pompidou, Paris, Inv.-Nr. JP 388 P)
