1900 Berlin – 1986 Salzburg
- Titel
- „Burghausen an der Salzach“
- Zeit
- 1933
- signiert
- rechts unten: "A. Birkle"
- Technik
- Öl auf Karton
- Maße
- 49,5×69 cm
Albert Birkle wurde 1900 in Berlin-Charlottenburg als Sohn des Malers Carl Birkle und Enkelsohn des Hofmalers Gustav Bregenzer geboren. Von 1918 bis 1924 studierte Albert Birkle an der Hochschule für bildende Künste in Berlin, 1923 wurde er als jüngstes Mitglied in die Berliner Secession aufgenommen und 1924 in die Preußische Akademie der Künste.
Birkle entwickelte einen eigenständigen Stil – ein religiös-sozialkritischer Realismus, beeinflusst von Expressionismus und Neuer Sachlichkeit. Um 1930 rückten stimmungshafte Landschaften in den Fokus. Die vorliegende winterliche Ansicht der süddeutschen Stadt Burghausen besitzt eine – für Landschaften Birkles typische – surreale, fantastische Wirkung mit atmosphärischen Schneefeldern, sich wie Seegras wiegenden Bäumen und einer leicht verzerrten Landschaft. Die zwei Spaziergänger im Bildvordergrund befinden sich am Salzburger Ufer der Salzach und blicken auf die Altstadt Burghausens mit der Pfarrkirche St. Jakob hinüber. Die darüber thronende Burganlage war einst Residenz der bayerischen Herzöge und ist mit mehr als einem Kilometer die längste Burganlage der Welt.
Im Jahr vor der Entstehung dieses Gemäldes war Birkle mit seiner Familie nach Salzburg gezogen, wo er sich oberhalb der Stadt an den Hängen des Gaisbergs ein Haus inklusive Atelier errichten ließ. Während des Zweiten Weltkriegs wurde seine Kunst als entartet eingestuft. 1946 erhielt er die österreichische Staatsbürgerschaft, 1953 wurde ihm der Professorentitel verliehen. Bis zu seinem Tod 1986 lebte und arbeitete Birkle als etablierter Künstler in seiner Salzburger Wahlheimat.